SOG sorgt sich um das Erfolgsmodell Milizsystem!
Delémont, 28. August 2021. – Die Chefin VBS, Bundesrätin Viola Amherd, hob an der Delegiertenversammlung (DV) der Schweizerischen Offiziersgesellschaft (SOG) heute in Delémont JU die machtpolitischen Verschiebungen im Umfeld der Schweiz hervor. Diese müsse auf verschiedene Szenarien vorbereitet sein. Sicherheit koste, weshalb grosse Investitionen nötig seien. Der SOG, die mit dem Thurgauer Oberst Dominik Knill, als Nachfolger von Oberst i Gst Stefan Holenstein, einen neuen Präsidenten wählte, bereiten die Alimentierungsprobleme in Armee und Zivilschutz sowie die schleichende Erosion des Erfolgsmodells Milizsystem zunehmend Sorge.
Bundesrätin Viola Amherd unterstrich in ihrer Ansprache vor den Schweizer Offizieren unser Privileg, in einem sicheren Land zu leben. Sicherheit sei jedoch keine Selbstverständlichkeit. „Den Wert von Sicherheit erkennt man häufig erst, wenn sie nicht mehr vorhanden ist“, sagte sie. Und weiter: „Die machtpolitischen Verschiebungen in unserem Umfeld dürfen wir nicht ignorieren.“ Niemand könne die Zukunft voraussagen, weshalb wir für verschiedene Szenarien vorbereitet sein müssen. Die Schweiz müsse deshalb in die Sicherheit investieren, etwa bei der Cyber-Abwehr, bei den Bodentruppen und beim Schutz der Bevölkerung vor Bedrohungen aus der Luft.
In seinem Grundsatzreferat legte der Chef der Armee (CdA), KKdt Thomas Süssli, den Fokus auf die anstehenden Beschaffungsvorhaben der Armee. Denn ab 2025 müssen zahlreiche schwere Bodensysteme, wie etwa Panzer und Artillerie, abgelöst werden. Erste Priorität habe derzeit aber die Beschaffung der 36 F-35 A und des Bodluv-Systems Patriot, über welche der Bundesrat am 30. Juni entschieden hat. Das Projekt sei aber noch nicht am Ziel. Es werden Unterschriften für eine Volksinitiative gegen die Beschaffung des F-35A gesammelt. Die parlamentarische Beratung im Rahmen der ordentlichen Rüstungsbeschaffung steht noch aus. „Wir werden alle gefordert sein. Umso wichtiger ist, dass wir eng und gut zusammenarbeiten. Ich bin dankbar für die vorbehaltlose Unterstützung der SOG und ihrer Mitglieder!“
Die SOG ist überzeugt, dass sich abermals eine Volksmehrheit zugunsten einer starken Schweizer Luftwaffe finden wird. Sorgen bereiten ihr jedoch die Alimentierungsprobleme von Armee und Zivilschutz. Milizsystem und allgemeine Wehrpflicht stossen heute zwar an gewisse Grenzen, von einer „Generalüberholung“ des Erfolgsmodells Milizsystem, um das uns das Ausland so sehr beneidet, oder einer angeblichen „Farce“ der Wehrpflicht könne keine Rede sein, wie der abtretende SOG-Präsident Stefan Holenstein festhielt. Eine pragmatische und moderate Weiterentwicklung des aktuellen Dienstpflichtsystems sei jedoch nötig, um die Bestände der Schweizer Milizarmee sowie des Zivilschutzes langfristig sicherzustellen.
Im geschäftlichen Teil der DV wählten die Delegierten mit Oberst Dominik Knill von der KOG Thurgau einen neuen Präsidenten für die nächsten drei Jahre, nachdem der jetzige Amtsinhaber sein statutarisch fünftes und letztes Jahr beendet hatte. Im Übrigen stimmten die Delegierten allen Anträgen des Vorstands zu.
Kontakt:
Oberst i Gst Stefan Holenstein, abtretender Präsident, +41 79 241 59 57
Oberst Dominik Knill, neuer Präsident (ab 28.08.2021, 13.00 Uhr), +41 79 626 85 58
Ich danke dem abtretenden SOG-Präsidenten Stefan Holenstein für seinen Einsatz und wünsche seinem Nachfolger Dominik Knill den richtigen Kniff, das es in Bezug auf die Armee nicht mehr KNIF laute!
Beda Düggelin
Hptm u. Bttr Kdt aD