Mit Sorge hat die SOG zur Kenntnis genommen, dass der Bundesrat das Pensionsalter der Berufsmilitärs von 60 auf 65 Jahre erhöhen und damit an dasjenige des übrigen Bundespersonals anpassen will. Die vorgesehene Anpassung birgt zahlreiche Risiken. Ein für die SOG zentrales Risiko betrifft die dadurch gefährdete Qualität der Ausbildung der Miliz. Denn die Arbeitszeit der Berufsmilitärs müsste sich an die Soll-Arbeitsstunden, statt dem Ausbildungsbedürfnis von Truppe und Kader in den Rekrutenschulen und Weiterbildungskursen ausrichten. Infolge der knapp bemessenen zeitlichen Ressourcen der militärischen Kurse sind lange Arbeitszeiten indes unbedingt nötig.
Das bisherige, bewährte Pensionierungssystem bedeutete für die Schweizer Berufsmilitärs eine gewisse Kompensation für deren ausserordentliche Leistungen (z.B. lange Arbeitstage, hohe Lebensarbeitszeit, Versetzungsdisziplin). Die SOG zeigt sich solidarisch mit den Schweizer Berufsmilitärs und ist sich deren grossen Bedeutung, u.a. für das Gelingen der WEA, sehr wohl bewusst. Deshalb verlangt die SOG vom Bundesrat, auf die beabsichtigte Erhöhung des Pensionsalters der Berufsmilitärs von 60 auf 65 Jahre zu verzichten – dies im Sinne einer starken und glaubwürdigen Milizarmee. Die SOG wird sich für ihre geschätzten Berufskameraden politisch engagieren.
Kommentar erschienen in der ASMZ-Ausgabe 11-2017.
Es ist wohl richtig, Berufsmilitärs nicht mehr frühzeitig in Pension zu schicken, doch das VBS sollte so einsichtig sein, sich mit Beförderungen, insbesondere bei HSO’s zurückzuhalten. Es ist schwer verständlich, dass eine Miniarmee von 100’000 Mann/Frau mehr als 50 Generäle braucht. Mit jedem HSO und Berufsobersten sollten wohl locker mehrere Administrativ-Stellen im VBS eingespart werden können. Die Glaubwürdigkeit der Milizarmee hat längst durch ihre Redimensionierungen Schaden erlitten, der auch mit der vorliegenden Meinung der SOG nicht mehr gutzumachen ist, leider!
Einsparungen bitte dort, wo es wirklich Sinn macht. Gerade das Berufsmilitär mit sehr viel Mehrarbeit und unregelmässigen Einsatzzeiten sollte hier differenziert behandelt werden. Der Vorschlag des Bundesrates geht einmal mehr am Ziel vorbei, sehr qualifiziertes Berufspersonal nicht über einen Leisten mit allen andern Personalkategorien zu schlagen, sondern dieses in sein er Qualität und Verfügbarkeit zu erhalten. Letztere hat bekanntlich ihren Preis.