Besinnung auf die Offizierstugenden

Stefan-HolensteinBeitrag von Oberst i Gst Stefan Holenstein, Präsident SOG. Erschienen in der ASMZ-Ausgabe 8-16.
Am Tag meiner Wahl zum neuen SOG-Präsident habe ich Folgendes festgehalten: Ich möchte die SOG als die Stimme der Schweizer Offiziere und als einflussreiche sicherheitspolitische Kraft stärken und weiterentwickeln. An Themen und Gelegenheiten hierzu mangelte es in den ersten Monaten meiner Amtstätigkeit wahrlich nicht. 

Das Jahr 2016 hat es mit richtungsweisenden sicherheits- und militärpolitischen Herausforderungen in sich. Ich erwähne die parlamentarische Schlussabstimmung Weiterentwicklung der Armee (WEA), den Bericht über die Dienstpflicht, die Sistierung des Rüstungsprojekts BODLUV, die Vorbereitung der Evaluation eines neuen Kampfflugzeugs, den Sicherheitspolitischen Bericht 2016 und das Nachrichtendienstgesetz.

Mit Genugtuung stelle ich fest, dass die SOG dank der tatkräftigen Arbeit im Vorstand, Generalsekretariat und in den Arbeitsgruppen, aber auch dank der schlagkräftigen Unterstützung durch die kantonalen, lokalen und Fach-Offiziersgesellschaften Wirkung erzielt hat. Wir haben uns als landesweit abgestützte, dialogfähige und kritisch-konstruktive Organisation im Spannungsfeld von Armee, Politik, Gesellschaft und Wirtschaft gut positioniert.

Weniger positiv waren die Ereignisse rund um Indiskretionen beim Projekt BODLUV und die heimlichen Aufnahmen eines Vortrags des Chefs der Armee im Rahmen eines internen Gst Of-Seminars. Solche Vorkommnisse schaden dem Offizierskorps. Auch über die teilweise unsachliche und unausgewogene Diskussion der Befürworter des WEA-Referendums war ich wenig erbaut.

Ich wünsche mir deshalb die Besinnung auf die Offizierstugenden: Respekt füreinander, Offenheit und Ehrlichkeit im Umgang miteinander, Verantwortungsbewusstsein mit anvertrauten Informationen und loyales Mittragen von gefassten Entscheiden. Oder in der Sprache der SOG: Halten wir unsere über 180 Jahre bewährten Werte der Glaubwürdigkeit, Hingabe und Loyalität hoch!

Oberst i Gst Stefan Holenstein,
Präsident SOG

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