WILLE UND VERTRAUEN – Gestern wie morgen

Flyer_Expo_HierCommeDemain_Chateau800Seit dem 8. Mai präsentiert das «Château de Morges & ses musées» eine neue Ausstellung zum Gedenken an den 75. Jahrestag des Rütlirapports von General Guisan vom 25. Juli 1940. Zeitgleich erscheint das Buch mit dem gleichen Titel wie die Ausstellung «Wille und Vertrauen – gestern wie morgen» geschrieben und herausgegeben vom Historiker und Kenner dieser Epoche, Jean-Jacques Langendorf. Es beleuchtet die besondere Lage der Schweiz in diesem kritischen Moment der Geschichte, unter Berücksichtigung der politischen, militärischen, diplomatischen und sozialen Begebenheiten. Initiiert und finanziert vom Kanton Waadt, dem Heimatkanton Guisans, sind die Ausstellung und das Buch Teil einer Reihe von Anlässen, die 2015 zu Ehren General Guisans und des Rütlirapports veranstaltet werden.

Beitrag von Br Denis Froidevaux, Präsident SOG, erschienen in der ASMZ 05/2015 

Am 25. Juli 1940 besammelte der Oberbefehlshaber der Schweizer Armee, General Henri Guisan, seine Kommandanten auf der Rütliwiese. In einem angespannten geopolitischen Kontext, der von der Unterzeichnung des Waffenstillstands zwischen Frankreich mit Nazi-Deutschland und Italien geprägt ist, sieht sich die Eidgenossenschaft plötzlich von den Armeen der Achsenmächte umgeben. Angesichts dieser Faktenlage und Bedrohung muss die Schweizer Armee ihr strategisches Dispositiv auf den Nordosten, in Richtung Deutschland, ausrichten.

Eine doppelte Herausforderung
Henri Guisan steht vor zwei grossen Aufgaben, einer militärischen und – nicht minder wichtig – einer psychologischen. Er will die Armee auf eine starke Position im schwierigen alpinen Gelände zurückziehen und so eine wirksame Barriere gegen einen potentiellen Aggressor bieten. Das Réduit ist geboren. Im Bewusstsein der Bedeutung der moralischen Dimension und im Bewusstsein, dass militärische Mittel allein nicht ausreichen, bietet er seine Kommandanten zum Rütlirapport auf. Angesicht zu Angesicht mit den teilweise zweifelnden Offizieren ordnet er ihnen mit klaren Worten spezifische Ziele zu. In diesem Moment wird ein neues Kapitel aufgeschlagen und allen, Militärs und Zivilisten, ist klar, was zu tun ist und was sie zu tun haben. Die Botschaft Guisans ist, mit den Worten seines Biographen, «in die Schweizer Geschichte eingegangen.»

Die Ausstellung
Die Ausstellung zielt darauf ab, diese wichtige Episode in der Geschichte der Eidgenossenschaft durch die Präsentation einer reichen Auswahl an Materialien und ungewöhnlichen bisher unbekannten Objekten dem Besucher und Betrachter näher zu bringen. Die Ereignisse rund um den Rütlirapport wurzeln früher in der Geschichte. Die Ausstellung geht zurück bis zum Ersten Weltkrieg und dem Vertrag von Versailles mit seinen fatalen Folgen, um im Hauptfokus die Zwischenkriegszeit mit dem Schicksal Europas und vor allem der Schweiz zu beleuchten.

 

Das Buch
Geschrieben in den drei Landesssprachen deutsch, französisch und italienisch und herausgegeben vom Historiker Jean-Jacques Langendorf komplettiert das Buch die umfassende Ausstellung. Es bearbeitet die wichtigsten historischen Schritte, die zum Rütlirapport führten und entwickelt neue und ergänzende Themen: die aufsteigenden Gefahren im Zweiten Weltkrieg, der fatale Sommer 1940, die Schweizer Armee und das Réduit, u.a..

250 Seiten; 21×24 cm; 3 Ausgaben: Französisch, Deutsch und Italienisch
CHF 39.90 (+ Porto) – Infolio Editions – 1124 Gollion; ISBN 978-2-88474-362-4

 

Weitere Informationen:
Château de Morges & ses musées +41 21 316 90
musee.militaire-vaudois@vd.ch
www.chateau-morges.ch
www.ruetli2015.ch

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